local::lib~[de] - Erschaffen und benutzen von Perl Modulen in einem lokalen lib/ Verzeichnis mit PERL5LIB
Im Code -
use local::lib; # Benutzt das Verzeichnis ~/perl5 zum anlegen des lokalen lib/ Verzeichnisses
use local::lib '~/foo'; # das selbe, aber mit ~/foo
# Oder...
use FindBin;
use local::lib "$FindBin::Bin/../support"; # Applikationsspezifische Sammlung von Modulen
Von der Shell -
# Installiert LWP und alle notwendigen Abhängigkeiten in das '~/perl5' Verzeichnis
perl -MCPAN -Mlocal::lib -e 'CPAN::install(LWP)'
# Gibt die Shell Kommandos aus um die Umgebung vorzubereiten
$ perl -Mlocal::lib
export PERL_MB_OPT='--install_base /home/username/perl5'
export PERL_MM_OPT='INSTALL_BASE=/home/username/perl5'
export PERL5LIB='/home/username/perl5/lib/perl5/i386-linux:/home/username/perl5/lib/perl5'
export PATH="/home/username/perl5/bin:$PATH"
Ein typischer Weg um local::lib zu benutzen ist die sogenannte "Bootstrapping" Methode. Diese Methode wird benutzt wenn noch kein local::lib auf dem System installiert ist. In diesem Fall kannst du einfach local::lib direkt in deinem Home-Verzeichnis installieren.
Selbst wenn du administrative Rechte hast, ist es wichtig das die Umgebungsvariablen von Schritt 4 in deinem Shell Startup Skript gesetzt werden. Ohne diesen Schritt werden die Module von CPAN weiterhin im System installiert und auch Perl Skripte die du startest würden das von local::lib erstellte lib/ Verzeichnis nicht nutzen.
Standardmäßig installiert sich local::lib in ~/perl5.
Windows Benutzern müssen ausserdem dies hier lesen: "Unterschiede bei Benutzung dieses Module mit Win32".
1. Lade das Tar-Archiv von CPAN runter (Suche nach "Download" auf der CPAN Seite von local::lib) und entpacke es in einem beliebigem Verzeichnis. Um das obige Problem zu vermeiden, sollte man dies als normaler User tun und nicht als root oder Administrator.
2. Starte in dem entstandenen Verzeichnis folgenden Befehl:
perl Makefile.PL --bootstrap
Wenn das System dir vorschlägt gewisse Dinge eigenständig zu konfigurieren ist es in fast allen Fällen vollkommen in Ordnung einfach "yes" zu antworten.
Falls du local::lib nicht in das Standard Verzeichnis installieren willst, musst du dieses Verzeichnis als Parameter angeben:
perl Makefile.PL --bootstrap=~/foo
3. Danach folgenden Befehl starten: (local::lib erwartet make auf dem System)
make test && make install
4. Nun müssen wir die benötigten Umgebungsvariablen, damit Perl unser neu generiertes lib/ Verzeichnis benutzt. Wenn du bash oder eine andere Bourne Shell benutzt, kannst du es über diesen Weg zu deinem Shell Startup Skript hinzufügen:
echo 'eval $(perl -I$HOME/perl5/lib/perl5 -Mlocal::lib)' >>~/.bashrc
Wenn du C Shell benutzt, du kannst das gleiche hiermit erreichen:
/bin/csh
echo $SHELL
/bin/csh
perl -I$HOME/perl5/lib/perl5 -Mlocal::lib >> ~/.cshrc
Wenn du beim bootstrappen ein anderes Verzeichnis benutzt als das Standardverzeichnis, dann musst du dieses Verzeichnis als Parameter beim Laden des Modules local::lib angeben:
echo 'eval $(perl -I$HOME/foo/lib/perl5 -Mlocal::lib=$HOME/foo)' >>~/.bashrc
Nachdem diese Änderungen in deinem Shell Startup Skript gemacht wurden, ist es nun wichtig das diese Umgebungsvariablen auch gesetzt sind in deiner aktuellen Umgebung. In Bourne Shells macht man dies z.B. mit . ~/.bashrc
, und in C Shell würde man es mit: source ~/.cshrc
mit.
Wenn du eine sehr langsames System hast, oder du unter drakonischen Regulierungen des Plattenplatz leben musst, kann man die automatische Generierung der manpages vom POD bei der Installation des Moduls deaktivieren beim bootstrapping mit dem --no-manpages
Parameter:
perl Makefile.PL --bootstrap --no-manpages
Um zu vermeiden das man mehrere bootstraps macht um z.B. für verschiedene Applikationen eigene local::lib Installationen zu nutzen, kann man eine dieser Umgebungen benutzen um einfach in beliebigen anderen Verzeichnis Module zu installieren und somit weitere eigenständige lib/ Umgebungen zu bekommen:
cd ~/mydir1
perl -Mlocal::lib=./
eval $(perl -Mlocal::lib=./) ### Um die Umgebungsvariablen für die
### aktuelle Shell zusetzen
printenv ### Hier kannst du sehen das ~/mydir1
### in der PERL5LIB Umgebungsvariable
### steht
perl -MCPAN -e install ... ### welche Module auch immer ...
cd ../mydir2
... WIEDERHOLEN ...
Für mehrere Umgebungen in dieser Form brauch man eine Modifikation in der Benutzung von use FindBin
in dem "Im Code" Beispiel oben. Wenn du sowas machst, und du hast damit z.B. Perl Module nach ~/mydir1/lib
installiert und du hast ein Script in ~/mydir1/scripts/myscript.pl
, du musst dort angeben das die Module die es braucht im Verzeichnis ~/mydir1/lib
liegen.
In ~/mydir1/scripts/myscript.pl
steht dann:
use strict;
use warnings;
use local::lib "$FindBin::Bin/.."; ### zeigt auf ~/mydir1 und local::lib
### findet dort lib
use lib "$FindBin::Bin/../lib"; ### zeigt auf ~/mydir1/lib
Setze das vor jeden BEGIN { ... } Block der die Module braucht die du installiert hast.
Um die nötigen Umgebungsvariablen für diese Variablen in der derzeitigen Sitzung mit CMD.EXE
zu setzen, kann man folgendes kommando nutzen:
C:\>perl -Mlocal::lib
set PERL_MB_OPT=--install_base C:\DOCUME~1\ADMINI~1\perl5
set PERL_MM_OPT=INSTALL_BASE=C:\DOCUME~1\ADMINI~1\perl5
set PERL5LIB=C:\DOCUME~1\ADMINI~1\perl5\lib\perl5;C:\DOCUME~1\ADMINI~1\perl5\lib\perl5\MSWin32-x86-multi-thread
set PATH=C:\DOCUME~1\ADMINI~1\perl5\bin;%PATH%
### Um die Umgebungsvariablen für diese Shell alleine zu setzen
C:\>perl -Mlocal::lib > %TEMP%\tmp.bat && %TEMP%\tmp.bat && del %TEMP%\temp.bat
### anstelle von $(perl -Mlocal::lib=./) in bash.
Wenn du willst das die Umgebungsvariablen dauerhaft gesetzt sind, musst du diese in Systemsteuerung / System dauerhaft selber eintragen oder App::local::lib::Win32Helper benutzen.
Die "~" wird übersetzt zu dem Benutzer Profil Verzeichnis (das Verzeichnis was beim User als "Dokumente und Einstellungen" bekannt ist unter Windows XP und vorher oder das "Benutzer" Verzeichnis bei Windows Vista und später), solange $ENV{HOME} nicht gesetzt ist. Das Verzeichnis wird hierbei zu dem korrekten Kurznamen umgewandelt, und muss daher definitiv existieren, und wird um die nötigen Unterverzeichnise erweitert.
Die Version von den Perl Paketen die man benötigt für spezifische Aufgaben sind sehr häufig nicht die richtigen oder korrekten Versionen auf dem System vorinstalliert. Ein Updaten von diesen Modulen ist in vielen Fällen einfach nicht möglich weil die nötigen Rechte fehlen. Ausserdem ist es generell nicht gut eigenständig die Versionen der Module auf dem System auszutauschen, weil natürlich der Rest des Systems genau die Version erwartet die von der Systemverwaltung auch installiert wurde.
local::lib löst dieses Problem, es erlaubt dir dein komplett eigenes Verzeichnis für deine CPAN Module zu haben und bist so nicht genötigt die Module vom System zu nutzen oder andersrum andere User nicht mit individuellen Modulwünschen zu Überarbeitung ihres Codes zu zwingen, weil bestimmte Module zentral für alle auf neuere Version upgedatet werden. Die Installation findet hierbei dann z.B. im Home Verzeichnis statt. Es werden nur Umgebungsvariablen gesetzt die das installierte Perl dazu bewegen die im Homeverzeichnis installierten Module zu benutzen, zusätzlich und vorgezogen zu denen auf dem System.
Daher muss man sich wenn man ein Paket System benutzt, wie z.b. Debian, garnicht mehr Sorgen machen, irgendwas auf dem System zu verletzten nur durch die Installation von Perl Modulen.
Dieses Modul bietet eine schnelle und legitime Art und Weise ein sogenanntes bootstrapping zu machen um in einem User Homeverzeichnis eine Sammlung von Modulen zu installieren. Es erstellt auch die nötigen Umgebungsvariablen die benötigt werden um diese Module zu nutzen, passend zu der Shell die der User in der Umgebungsvariable SHELL
angegeben hat, um dann direkt passend in die entsprechenden Konfigurationsdateien der Shell einfügt zu werden.
Weitergehend ist local::lib in der Lage Module zu nutzen die nicht im standardmäßigen @INC
Pfad von Perl enthalten sind. Das macht es einfacher für bestimmte Applikationen ein bestimmtes Set von Modulen zu installieren ohne die anderen Module auf dem System in irgendeiner Art anzufassen. Damit es z.B. auch sicherer Module zu installieren die vom Maintainer noch nicht als Release verfügbar sind.
Beim Import setzt local::lib die folgenden Umgebungsvariablen zu den nötigen Werten:
Diese Werte sind dann verfügbar für jeden Code der danach importiert wurde.
Mit lib::core::only besteht eine Möglichkeit dieses zutun, aber beachte das hier eine Menge von Fallstricken und Problemen existieren, und man sollte immer darauf achten das man auf einem Perl aufbaut was sowenig wie möglich verändert wurde (d.h. site und vendor Verzeichnis so leer wie möglich).
Versucht den angegebenen Pfad anzulegen, mit allen nötigen drüberliegenden Verzeichnissen. Im Fehlerfall wird eine Exception geworfen.
Gibt die Umgebungsvariablen aus, die benötigt werden um den angegebenen Pfad als Basis Verzeichnis zu nutzen.
Gibt ein Hash zurück mit den Variablen die nötig sind in den Umgebungsvariablen um eine Installation in dem gegebenen Pfad zu benutzen.
Setzt die %ENV
Einträge basierend auf dem Aufruf von "build_environment_vars_for".
Gibt den Pfad zurück der benutzt wird um Perl Module zu installieren bei dem gegebenen Pfad als Basis. Prinzipiell wird nur lib
und perl5
als Pfadelemente angehangen.
Gibt den Pfad zurück der benutzt wird um die Architektur-abhängigen Perl Module zu installieren basirend auf dem angegebenen Pfad als Basis. Basierend auf dem was "install_base_perl_path" zurückgibt, and appends the value of $Config{archname}
.asis.
Gibt den Pfad zurück, wo ausführbare Programme installiert werden, basierend auf der Basis des angegebenen Pfad. Basierend auf "install_base_perl_path" Rückgabewert, hängt diese Methode noch bin
an.
Erstellt und gibt zurück den Pfad der benutzt wird als Basis zur Installation der Module. Standardmäßig dies ist ~/perl5
.
Versucht das Home Verzeichnis vom aktullen User zu finden. Es wird eine Exception geworfen, wenn kein Home Verzeichnis ermittelt werden konnte.
Macht aus dem angegebenen Pfad einen absoluten Pfad.
Hierbei wird der Pfad durch die folgende Methoden gegeben, wobei der Rückgabewert der ersten an die nächste weitergeben wird, um die Umgebung zu konfigurieren für die lokale Bibliotheks Installation: "resolve_empty_path", "resolve_home_path", "resolve_relative_path". Der daraus resultierende Pfad wird zu "resolve_empty_path" übergeben, dessen Resultat dann weitergegeben wird an "resolve_home_path", wessen Resultat dann weitergegeben wird an "resolve_relative_path". Dieses Resultat wird dann final an "resolve_path" übergeben, welches dann den Rückgabewert stellt.
Wenn man local::lib in Kombination mit "make install UNINST=1" benutzt, muss man vorsichtig sein über die Tatsache das der Prozess über die Neuinstallation eine nicht ausreichende Sicherheit hat bezüglich wo er nun installieren muss. Hierdurch mann es passieren das beim deinstallieren eines Modul u.U. das globale Modul deinstalliert wird (wenn die Rechte vorhanden sind) aber die neue Version nur in der lokalen Version installiert ist. Es ist hier also sehr wichtig das man "make install UNINST=1" und local::lib nur gleichzeitig benutzt wenn man sehr sicher darüber ist welche Konsequenzen einem entgegenkommen.
Die Werkzeuge von perl, die benutzt werden um die Pakete zu installieren (die sogenannte toolchain), sind leider nicht in der Lage sauber mit Verzeichnissen umzugehen die Leerzeichen enthalten und können daher local::lib nicht direkt in ein solches Verzeichnis installieren. Was du machen kannst ist nach der Installation von local::lib und der Module die du in deiner local::lib haben willst, das gesamte Verzeichnis dahin zu bewegen. local::lib kann mit dem Verzeichnis mit Leerzeichen umgehen. Bitte aufpassen das natürlich eine weitere Installation oder ein Erneuern von Paketen mit dem CPAN Programm nicht mehr möglich ist.
Die Shell Erkennung ist sehr primitiv. Derzeit ist es so das alles was "csh" im Namen hat auch als C Shell eingeordnet wird, und alles andere wird als Bourne Shell betrachet, ausser auf Win32 Systemen. Wenn die SHELL
Variable nicht gesetzt ist, eine Bourne Shell wird angenommen.
Bootstrap ist leider ein Hack, und wird auf jedenfall CPAN.pm benutzen für ExtUtils::MakeMaker, auch wenn CPANPLUS installiert ist.
Es setzt definitiv PERL5LIB, PERL_MM_OPT und PERL_MB_OPT neu und vernichtet jeden Wert der vorher gesetzt war.
Es sollte vielleicht eine automatische Korrektur der CPAN Config machen, wenn das nicht schon gemacht wurde.
"Patches Welcome" - Patches sind immer willkommen beim Autor oder den anderen Mitwirkenden.
Auf Win32 Systemen werden die Umgebungsvariablen nicht direkt in die Registrierung geschrieben damit sie auch nach dem Neustarten erhalten bleiben.
Wenn du local::lib konfiguriert hast CPAN Module in deinem Home Verzeichnis zu installieren, und du danach versuchst mit cpan -i Foo::Bar
ein Modul zu installieren, und dabei einen Fehler bekommst, wie: Warning: You do not have permissions to install into /usr/lib64/perl5/site_perl/5.8.8/x86_64-linux at /usr/lib64/perl5/5.8.8/Foo/Bar.pm
und in der installationsausgabe steht irgendwo ein Fehler der sagt 'INSTALL_BASE' is not a known MakeMaker parameter name
, dann hast du aus irgendeinem Grund dein neue Version von ExtUtils::MakeMaker verloren.
Um dies zu korrigieren, einfach nochmal die bootstrapping Methode laufen lassen, wie oben beschrieben.
Dann starte rm -r ~/.cpan/build/Foo-Bar*
Abschliessend dann nochmal mit cpan -i Foo::Bar
installieren und die Probleme sollten verschwunden sein.
local::lib schaut in die SHELL
Umgebungsvariable um die korrekten Kommandos zu der Shell Konfiguration hinzuzufügen.
Auf Win32 Systemen, COMSPEC
wird auch analysiert.
IRC:
Wir sind im Channel #local-lib auf dem Server irc.perl.org.
Torsten Raudssus <torsten@raudssus.de> http://www.raudssus.de/
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